Willkommen auf der Webseite der Familie Rapp
 Videothek Auswahl                   

(1955-GB)-Ladykillers - Krimikomdie     274

 

 Filme vorbestellen: 
 Name auswählen 

   
Carsting:
   

 

 

 

 

 

Inhalt:
Handlung Mrs. Wilberforce (in der deutschen Fassung: Miss Wimmerforce) ist die freundliche, etwas schrullige Witwe eines Kapitäns und lebt alleine mit ihren drei Papageien in der Nähe des Bahnhofs King’s Cross in einem alten, schiefen Haus. Die Mittsiebzigerin erscheint wie ein Relikt aus dem viktorianischen Zeitalter. Regelmäßig besucht sie die Polizeiwache, um Vorfälle wie UFO-Sichtungen zu melden. Die Polizisten schenken ihren zahlreichen abenteuerlichen Geschichten keinen Glauben, behandeln die Dame aber freundlich. Eines Tages mietet der geheimnisvolle Professor Marcus bei der alten Dame zwei Zimmer. Allerdings weiß sie nicht, dass Marcus einen großen Überfall auf einen Geldtransport am King’s Cross plant. Zu Marcus' Bande gehören außerdem der etwas nervöse, gentlemanhafte Major Courtney, der junge und sprunghafte Harry Robinson, der einfältige Ex-Boxer Pfannkuchen (im Original: "One-Round" Lawson) sowie der grausame und humorlose Louis Harvey. Bei Mrs. Wilberforce treffen sich die Mitglieder der Gang regelmäßig, um ihren Plan auszuarbeiten. Die etwas naive Mrs. Wilberforce glaubt, sie seien ein Streichquintett, das sich zum Üben trifft – das „Menuett“ von Luigi Boccherini (3. Satz aus dem Quintett für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli E-Dur op. 11/5, G 275) wird allerdings nicht von den Gangstern, sondern von einem Grammophon gespielt. Schon früh geht die alte Frau den Gangstern mit ihrem liebenswerten Wesen auf die Nerven und sie nennen sie stets „Mrs. Überkandidelt“. Der Überfall auf den Geldtransport mit 60.000 Pfund geht planmäßig über die Bühne. Die ahnungslose alte Dame wird sogar noch zur Komplizin, indem sie den Koffer mit dem Geld von der Gepäckaufbewahrung im Bahnhof abholt. Während des Rückweges mit dem Koffer verstrickt sie sich in einen Streit mit einem gewalttätigen Obsthändler, weshalb es zu einem Umweg auf die Polizeistation kommt. Letztlich erreichen sowohl Mrs. Wilberforce als auch der Koffer unbeschadet ihr Häuschen. Als die Gangster das Haus verlassen wollen, gerät das Band von Pfannkuchens Cellokasten zwischen die Tür. Als er den Koffer herauszieht, springt dieser auf, und zahllose Banknoten fliegen durch die Luft, was Mrs. Wilberforce beobachtet. Nachdem sie von ihren ebenso schrulligen Freundinnen vom Überfall erfahren hat, kommt sie den Gangstern auf die Schliche. Sie erwartet von den Mitgliedern der Gang, dass sie bei der Polizei ihre Taten gestehen und das Geld zurückgeben. Professor Marcus und seine Komplizen wollen Mrs. Wilberforce vom Gegenteil überzeugen und erklären ihr, dass sie dann auch ins Gefängnis müsste, weil sie den Koffer von dem Bahnhof wegtransportiert hat. Doch die alte Dame bleibt ihren Prinzipien treu und will weiterhin zur Polizei. Die Gangster wollen sie nun töten und entscheiden mit dem Ziehen von Streichhölzern, wer sie umlegen soll. Major Courtney verliert, versucht aber nicht, die alte Dame zu töten, sondern sich mit der Beute aus dem Staub zu machen. Louis stößt den Major daraufhin vom Dach. Als nächster soll Harry die Dame töten. Pfannkuchen ist mittlerweile gegen die Ermordung von Mrs. Wilberforce und bringt Harry zur Strecke, weil er die schlafende Mrs. Wilberforce schon für von Harry getötet hält. Louis und Professor Marcus wollen daraufhin Pfannkuchen umbringen, doch dieser hört ihr Gespräch und will beide erschießen. Pfannkuchen vergisst allerdings die Waffe zu entsichern und wird daraufhin von Louis getötet. Jedes Mal, wenn ein Gangster stirbt, wird er von den anderen in einen Waggon der vorbeifahrenden Güterzüge geworfen, sodass keine Leiche mehr beim Haus von Mrs. Wilberforce bleibt. Louis und Professor Marcus sind die letzten verbliebenen Gangster, doch auch zwischen ihnen entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod. Louis fällt über eine von Marcus gelöste Leiter in einen Güterwagen, doch hat der Professor kaum Zeit, seinen Triumph auszukosten ("Louis, das ist dein Zug!"), da er selbst vom Signalhaltfall eines Bahnsignals erschlagen wird und auch in einen Waggon fällt. Mrs. Wilberforce hat während der Morde ein Schläfchen gehalten und von allen Vorgängen nichts mitbekommen. Sie informiert die Polizei über die Geschichte, doch die mit den Ermittlungen zum Überfall beschäftigten Polizisten glauben ihr nicht und erzählen der alten Lady, sie könne das Geld behalten. So bleibt Mrs. Wilberforce am Ende im Besitz der geraubten 60.000 Pfund und geht zufrieden nach Hause, nicht ohne einem Bettler noch einen Geldschein hohen Wertes zu spenden. Produktion Drehbuch William Rose, der Drehbuchautor des Stückes, erzählte immer wieder, er habe die Idee zum Film während eines Traumes gehabt. Tatsächlich habe er die gesamte Handlung von Anfang bis Ende geträumt, und nur Details hätten hinzugefügt werden müssen. Roses Idee wurde schließlich von den Ealing Studios verfilmt, die auch schon andere Schwarze Komödien wie Adel verpflichtet hergestellt hatten. Es wurde einer der letzten Filme des Ealing-Studios. Rose und der Regisseur Alexander Mackendrick zerstritten sich allerdings in der vorbereitenden Arbeit an dem Film. Mackendrick musste daher das Drehbuch aus Notizen von Rose zusammenschreiben, wobei Rose später lobte, dass seine ursprüngliche Vision durch Mackendricks Einfluss im letztendlichen Film noch verbessert worden sei.[2] Mackendrick bekannte später, dass die Geschichte eine Allegorie auf den damaligen Zustand der britischen Gesellschaft bilde. Großbritannien hatte spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg seine Stellung als Weltmacht eingebüßt, in den 1950er-Jahren gab es viele Veränderungen und große soziale Probleme. Die Gangster können laut Mackendrick satirisch überzeichnet für bestimmte Typen in der britischen Gesellschaft stehen, die diese verändern und eventuell negativ beeinflussen: finstere und undurchsichtige Intellektuelle (Professor Marcus), das korrupte und verstaubte Militär (der Major), unintegrierte Ausländer (Louis), Halbstarke (Harry), die leicht hinters Licht zu führende Arbeiterklasse (Knoten). Die anachronistisch wirkende Mrs. Wilberforce verkörpere die Reste des Viktorianischen Zeitalters, nicht zuletzt wird der Tod der Königin Viktoria von ihr auch in einer Szene direkt angesprochen. Mrs. Wilberforce sei die skeptische Hoffnung gewesen, dass „gegen jede Logik“ auch England seine Probleme überstehen könne.[3][4] Dieser Subtext blieb laut Filmhistoriker Philip Kemp dem damaligen Publikum verborgen, halte den Film aber – auch da Großbritannien sich bis heute nicht seiner Rolle in der Welt sicher sei – relevant.[5] So kann der Film als sentimental-satirischer Blick auf ein altes England gesehen werden. Das Filmende, in dem die Gangster durch etwas Modernes wie die Eisenbahn verschwinden und in dem Mrs. Wilberforce durch das gestohlene Geld reich wird, könne aber bereits auch ein durchaus verändertes England andeuten, das viktorianische und moderne Traditionen verbinden kann und in dem die Sozialordnung nicht mehr fest ist.[6] Ladykillers sei möglicherweise das „sardonische, ackselzuckende Lebewohl“ von Mackendrick an Großbritannien, da er wenig später in die USA auswanderte.[7] Besetzung In der Hauptrolle wurde Alec Guinness besetzt, der als Hauptdarsteller zahlreicher Ealing-Komödien populär geworden war. Ursprünglich soll aber der schottische Schauspieler Alastair Sim die Wunschbesetzung gewesen sein. Nach verschiedenen Quellen lehnte Sim entweder die Rolle ab oder Guinness wurde verpflichtet, weil er sich an den Kinokassen als sicheres Zugpferd erwiesen hatte. Guinness lehnte den Professor Marcus in Gestik und Mimik allerdings bewusst an Sims Leinwandpersönlichkeit an, sodass viele Briten später fälschlicherweise Sim für den Schauspieler des Professors hielten.[8] Für die Rolle der alten Dame wurde Katie Johnson ausgewählt, die bis dahin im Filmgeschäft kaum über kleinere Nebenrollen hinausgekommen war. Die Produzenten hielten Johnson für zu fragil und alt und wollten sie durch eine jüngere Schauspielerin ersetzen – doch diese jüngere Schauspielerin starb, bevor die Dreharbeiten überhaupt begonnen hatten. Für die Rolle des Harry war zeitweise Richard Attenborough angedacht, ehe man sich für Peter Sellers entschied. Sellers erhielt in Ladykillers seine erste wichtige Filmrolle[9], gleichzeitig stand er erstmals gemeinsam mit Herbert Lom vor der Kamera. In den späteren Filmen der Pink-Panther-Reihe kamen die beiden wieder in ihren heute bekanntesten Figuren als Jacques Clouseau und Charles Dreyfus zusammen. Drehorte Der Holloway Tunnel, an dem die Gangster gegen Filmende „ihre Züge nehmen“, im 21. Jahrhundert Alle Außenszenen des Films wurden in der Umgebung des Bahnhofs King’s Cross gedreht. Da dieser Bereich in den Jahren nach der Jahrtausendwende durch Verkehrsbauten und Stadtentwicklungsmaßnahmen erheblich verändert wurde, ist der Film auch eine wichtige Quelle der Geschichte Londons und der Eisenbahn. Die Drehorte im Einzelnen:[10][11] Das Haus von Mrs. Wilberforce stand am Ende der Frederica Street, mit Blick auf die Kreuzung der auf King’s Cross zulaufenden East Coast Main Line mit der North London Line. Es wurde nur für die Dreharbeiten als Filmkulisse erstellt. Heute ist dieser Bereich durch Wohn- und Gewerbebauten und die Kanaltunnel-Zufahrtsstrecke erheblich verändert. ?? Außenaufnahmen vor dem Haus sind an einer völlig anderen Stelle entstanden, nämlich in der Argyle Street mit Blick auf den Bahnhof St. Pancras. ?? Der Überfall auf den Geldtransporter wurde im Goods Way, nahe dem heute als Denkmal erhaltenen Gaskessel, gedreht. Die Straße wurde im Zuge des Umbaus des Bahnhofs St. Pancras verbreitert und begradigt. ?? Mrs. Wilberforce holt das Paket im Bahnhof King’s Cross ab und besteigt das Taxi dort, wo seit 2012 die neue Bahnhofshalle steht. ??